Neues Kräuterbeet an der Fachschule Tullnerbach

PRESSEMITTEILUNG Landwirtschaftliche Fachschule Tullnerbach/Norbertinum
Neues Kräuterbeet an der Fachschule Tullnerbach angelegt
LR Teschl-Hofmeister: Wertvoller Beitrag zur ökologischen Bewusstseinsbildung und gesunden Ernährung
Tullnerbach (19.4.2025) An der Landwirtschaftlichen Fachschule Tullnerbach wurde im Rahmen des praktischen Unterrichts ein neues Kräuterbeet in der Form eines Hufeisens angelegt. Schließlich wird hier die Fachrichtung Pferdewirtschaft geführt. Die Bepflanzung erfolgt in Kürze, wenn die Temperaturen etwas milder sind.
„Das neue Kräuterbeet wird künftig nicht nur die Schulküche mit frischen Kräutern versorgen, sondern auch einen wertvollen Beitrag zur ökologischen Bewusstseinsbildung der Schülerinnen und Schüler leisten. Vor allem durch die Anlage und Pflege werden die Zusammenhänge zwischen Natur, Ernährung und Nachhaltigkeit nähergebracht“, betont Bildungs-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister. „Dies ist ein weiter Schritt, damit regionale, saisonale und biologische Speisen auf den Teller kommen, die mit großer Sorgfalt frisch zubereitet werden“, so Teschl-Hofmeister.
„Das Kräuterbeet wird nicht nur als Lernort dienen, sondern auch die Schulküche mit frischen und gesunden Zutaten versorgen. So können die Schülerinnen und Schüler direkt erleben, wie ihre Arbeit in der Natur in köstliche Gerichte umgesetzt wird“, betont Direktorin Rosina Neuhold, die sich bei der verantwortlichen Lehrkraft Karin Lorenzi für die Anlage des Beetes bedankt. „Erst vor kurzem wurde die Schulküche bereits zum zweiten Mal mit dem Gütesiegel ‚Vitalküche‘ der Initiative ‚Tut gut‘ des Landes Niederösterreich ausgezeichnet. Künftig werden Kräuter wie Basilikum, Petersilie, Schnittlauch und Thymian die frisch zubereiteten Gerichte geschmacklich noch mehr verfeinern“, so Neuhold.
Der Praxisunterricht Gartenbau widmet sich im Frühjahr intensiv dem Thema Boden und Bodenzusammensetzung. Im Zuge dessen wurde die Idee geboren, den weitläufigen, bisher wenig genutzten Innenhof stärker in das Schulleben einzubeziehen. Die Schülerinnen und Schüler der 3ORG und 1PWO entwickelten gemeinsam mit ihren Lehrkräften ein Konzept für ein Kräuterbeet, das nicht nur die Theorie in die Praxis überführt, sondern auch fächerübergreifend genutzt werden kann.
(Schluss)
Foto (v.l.n.r.) Lehrkraft Karin Lorenzi, Direktorin Rosina Neuhold, Bildungs-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, Schülerin Sarah Bartunek, Schülerin Anja Begicevic und Schulinspektorin Agnes Karpf-Riegler
Foto Copyright: Jürgen Mück
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Landwirtschaftliche Fachschule Tullnerbach
Norbertinumstraße 9
3013 Tullnerbach
Telefon: 02233/52436 214

Boden ist [unser aller] Leben. Wir stehen drauf!
Der Boden ist die Grundlage unseres Lebens. Genau deshalb stand das Thema Boden und Bodenzusammensetzung von Mitte März bis Anfang April im Mittelpunkt des Praxisunterrichts der 3ORG und 1PWO am Norbertinum Tullnerbach. Der weitläufige Innenhof der Schule, der über die Jahrzehnte hinweg unterschiedlich genutzt wurde, bot die perfekte Gelegenheit, theoretisches Wissen mit praktischer Erfahrung zu verbinden. Die Idee entstand, diesen Raum wieder stärker in den Unterricht einzubeziehen – mit einem Kräuterbeet, das in der Gartenbaupraxis geplant und passend zur landwirtschaftlichen Ausrichtung der Schule in Form eines Hufeisens angelegt wurde. Die Kräuter sollen nicht nur im Praktischen Unterricht in der Lehrküche Verwendung finden, sondern auch den Volksschulkindern im gleichen Gebäude als Lernobjekt dienen.
Lehm, Steine und verborgene Geschichte
Die erste Herausforderung bestand darin, den Boden zu analysieren und festzustellen, ob er sich für den Anbau von Kräutern eignet. Schon nach wenigen Spatenstichen zeigte sich, dass der Innenhofboden einen hohen Tonanteil hat und Wasser besonders gut speichert. Zudem fanden die Schülerinnen immer wieder größere Mengen an Steinen und Ziegelstücken – ein Hinweis darauf, dass hier im Laufe der Zeit immer wieder kleinere Baumaßnahmen durchgeführt wurden.
Ein Zuhause für Bodenbewohner
Trotz der nicht optimalen Bodenbeschaffenheit war das Leben unter der Oberfläche erstaunlich aktiv. Die Schülerinnen entdeckten zahlreiche Regenwürmer und konnten drei verschiedene Arten bestimmen. Zudem fanden sie einige Engerlinge. Da das Projekt im März durchgeführt wurde und der Boden noch kalt war, waren kaum weitere Bodenlebewesen sichtbar – ein spannender Anreiz für zukünftige Beobachtungen.
Den Boden für Kräuter verbessern
Kräuter bevorzugen durchlässige, eher nährstoffarme Böden – genau das Gegenteil der vorgefundenen Bedingungen. Daher lockerten die Schülerinnen den Boden gründlich auf und mischten mehrere Säcke Sand unter, um ihn abzumagern und die Wasserdurchlässigkeit zu verbessern. So wurde ein optimaler Standort für die Pflanzen geschaffen.
Vielfalt für Mensch und Natur
Beim Setzen der Kräuter wurde auf eine breite Auswahl geachtet, um den Schülerinnen und Schülern unterschiedliche Pflanzenarten näherzubringen. Vor allem mehrjährige Kräuter wurden gewählt, um den Pflegeaufwand in den kommenden Jahren gering zu halten. Viele dieser Kräuter blühen nach einem Rückschnitt zweimal jährlich und bieten dadurch eine wertvolle Nahrungsquelle für Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten.
Ein Projekt mit Zukunft
Die Anlage des Kräuterbeets war für die Schülerinnen eine spannende Erfahrung, die viele neue Erkenntnisse brachte. Die Auseinandersetzung mit dem Boden und seinen Eigenschaften sorgte für so manches Aha-Erlebnis. Am Ende waren alle stolz auf das Ergebnis – ein nachhaltiges Kräuterbeet, das nicht nur den Innenhof belebt, sondern auch langfristig einen wertvollen Beitrag für den Unterricht leistet. Wie sich die Pflanzenauswahl im Laufe der Zeit entwickeln wird, hängt davon ab, wie die Kräuter in der Lehrküche genutzt werden – ein spannender Prozess, der auch in den kommenden Jahren weiter begleitet wird.


